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Operation von Hämorrhoiden - MedUno

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<strong>Operation</strong> <strong>von</strong> <strong>Hämorrhoiden</strong><br />

(Hämorrhoidektomie)<br />

Was sind <strong>Hämorrhoiden</strong>?<br />

Schliessmuskeln und Schwellkörperpolster sichern den Verschluss des Afters. <strong>Hämorrhoiden</strong><br />

sind knotige Vergrösserungen einzelner Abschnitte dieser Schwellkörper.<br />

Normaler Anus beim Pressen<br />

Je nach Grösse und Beschwerden, die sie<br />

verursachen, werden <strong>Hämorrhoiden</strong> in<br />

unterschiedliche Schweregrade eingeteilt.<br />

Fortgeschrittene <strong>Hämorrhoiden</strong> können grössere<br />

Beschwerden wie Schmerzen, eine massive Blutung<br />

durch Platzen der <strong>Hämorrhoiden</strong>, Entzündung,<br />

Verschluss einer Vene durch ein Blutgerinnsel sowie<br />

einen Vorfall <strong>von</strong> Afterkanal- oder<br />

Mastdarmschleimhaut mit Schliessmuskelschwäche<br />

(Stuhlinkontinenz) verursachen.<br />

Zur Behandlung leichterer Formen (Schwere Grad 1 und 2), bei denen die <strong>Hämorrhoiden</strong><br />

noch nicht sichtbar sind oder nur beim Pressen vor den After treten, sich aber <strong>von</strong> selbst<br />

zurückziehen, eignet sich z. B. eine Verödung (Sklerosierung), eine Gummiband- oder eine<br />

Arterienunterbindung.<br />

<strong>Hämorrhoiden</strong> Grad 2 <strong>Hämorrhoiden</strong> Grad 4<br />

<strong>Hämorrhoiden</strong><br />

Grad 3<br />

Beim Schweregrad 3 lassen sich die vor den After gefallenen <strong>Hämorrhoiden</strong> mit der Hand<br />

oder einem Instrument in den Afterkanal und den Mastdarm zurückschieben. Beim<br />

Schweregrad 4 ist dies nicht mehr möglich.


Zur operativen Behandlung der <strong>Hämorrhoiden</strong> gibt es zwei unterschiedliche Methoden:<br />

- Vor allem, wenn die Schleimhaut aus dem After hervordrängt, können bei den<br />

Schweregraden 2 und 3 durch die Raffung der Mastdarmschleimhaut mit Hilfe eines<br />

Naht-Klammergerätes (Zirkularstapler) die vorgefallenen Hämorrhoidalknoten wieder<br />

in ihre natürliche Position gebracht werden (<strong>Operation</strong> nach Longo).<br />

- Die operative Entfernung der Hämorrhoidalknoten (Op nach Milligan-Morgan, Parks).<br />

Entfernung <strong>von</strong> Hämorrhoidalknoten<br />

In Narkose oder Regionalanästhesie, gelegentlich auch in örtlicher Betäubung, wird das<br />

zuführende Blutgefäss unterbunden und der/die Hämorrhoidalknoten samt Schleimhaut und<br />

angrenzendem Hautanteil entfernt. Schleimhaut und Schwellkörper zwischen den Knoten<br />

werden sorgfältig geschont. In manchen Fällen können die Knoten unter weitestgehender<br />

Erhaltung der Schleimhaut herausgelöst werden (submuköse Hämorrhoidektomie).<br />

Die entstandene Wunde kann offen gelassen oder vernäht werden. Die endgültige<br />

Entscheidung über das zu wählende Verfahren wird häufig erst unmittelbar bei der<br />

<strong>Operation</strong> getroffen.<br />

Bei 3. und 4. gradigen <strong>Hämorrhoiden</strong> empfehlen wir die Staplerhämorrhoidektomie nach<br />

Longo:


In Einzelfällen wird es erforderlich, durch operative Schleimhautverschiebungen die<br />

Innenauskleidung und damit die Verschlussfunktion des Afters wieder herzustellen.<br />

Vor allem bei sehr ausgeprägten <strong>Hämorrhoiden</strong> kann es vorteilhaft sein, in einer ersten<br />

<strong>Operation</strong> zunächst lediglich die besonders ausgeprägten Knoten zu entfernen und nach<br />

Abschluss der Wundheilung weitere behandlungsbedürftige Knoten später – z. B. nach einem<br />

halben Jahr – zu operieren. Dadurch lassen sich Komplikationsmöglichkeiten vermindern.


Mögliche Komplikationen<br />

Die operative <strong>Hämorrhoiden</strong>entfernung ist ein ärztlicher Routineeingriff, der meist ohne<br />

Komplikationen verläuft.<br />

Für mehrere Stunden bis Tage können Druckgefühl am After, Stuhldrang und/oder<br />

stärkere Schmerzen auftreten. Eine mögliche äussere Schwellung des Afters bildet sich<br />

meist <strong>von</strong> selbst zurück.<br />

Kleinere Schleimhautverletzungen am After können gelegentlich bluten, brennen oder<br />

Juckreiz hervorrufen, heilen aber in der Regel <strong>von</strong> selbst. Starke Blutungen, die eine<br />

operative Blutstillung oder eine Blutübertragung erfordern, sind selten, können aber auch<br />

noch bis zwei Wochen nach dem Eingriff auftreten. Haut- und Gewebeschädigungen durch<br />

elektrischen Strom, Hitze und/oder Desinfektionsmittel bilden sich meist <strong>von</strong> selbst zurück.<br />

Trotz aller Sorgfalt kann es zu Verletzungen des Schliessmuskels oder einer Durchstossung<br />

der Mastdarmwand mit den Instrumenten kommen, die eine vorübergehende<br />

Schliessmuskelschwäche mit Störungen der Stuhlkontrolle und Wahrnehmung der<br />

Stuhlentleerung sowie schwere Infektionen im Becken zur Folge haben und eine<br />

Nachoperation erfordern können.<br />

Auch können selten vor allem nach der Longo-<strong>Operation</strong> Blutungen aus den<br />

Klammerbereichen im Mastdarm auftreten die eine Nachoperation erfordern könnten und/<br />

oder die Gabe <strong>von</strong> Blutkonzentraten bedingen.<br />

Vorübergehende Blasenentleerungsstörungen können das Einlegen eines Blasenkatheters<br />

erfordern.<br />

In Einzelfällen bilden sich in Hämorrhoidalknoten, die nicht entfernt werden können, sehr<br />

schmerzhafte Thrombosen. Durch Medikamente lassen sich die Beschwerden meist lindern.<br />

Infektionen mit der Gefahr einer Fistelbildung oder schlecht heilende Geschwüre<br />

(Analfissur) können eine medikamentöse Behandlung und seltener eine Nachoperation<br />

erfordern.<br />

Eine Verengung des Afters hat bleistiftdicke Stühle und Schmerzen beim Stuhlgang zur<br />

Folge; sie kann eine längerdauernde Dehnungsbehandlung notwendig machen.<br />

Durch die <strong>Operation</strong>slagerung können Druckschäden an Nerven oder Weichteilen mit<br />

Empfindlichkeitsstörungen und selten Lähmungen der Beine auftreten, die sich meist <strong>von</strong><br />

selbst zurückbilden.<br />

Wie nach jedem operativen Eingriff können sich Blutgerinnsel in den grossen Venen bilden,<br />

die verschleppt werden und u. U. Blutgefässe verschliessen. Als vorbeugende Massnahme<br />

kommt u. a. die Gabe gerinnungshemmender Mittel (z. B. die Injektion <strong>von</strong> Heparin) in<br />

Betracht, die allerdings zu Blutungsneigung und zu einer schwerwiegenden Störung der<br />

Blutgerinnung führen kann.<br />

Bei Allergie oder Überempfindlichkeit (z.B. auf Medikamente, Desinfektionsmittel, Latex)<br />

können vorübergehend Schwellung, Juckreiz, Niesen, Hautausschlag, Schwindel oder<br />

Erbrechen und ähnliche leichtere Reaktionen auftreten. Schwerwiegende Komplikationen<br />

im Bereich lebenswichtiger Funktionen (Herz, Kreislauf, Atmung, Nieren) und bleibende<br />

Schäden (z. B. Organversagen, Lähmungen) sind sehr selten.<br />

Auch vorbereitende, begleitende oder nachfolgende Massnahmen sind nicht völlig frei <strong>von</strong><br />

Risiken. So können z. B. Infusionen oder Injektionen gelegentlich örtliche Gewebeschäden<br />

(Spritzenabszesse, Nekrosen, Nerven- und/oder Venenreizungen/-entzündungen) nach sich<br />

ziehen.


Bei Übertragung/Anwendung <strong>von</strong> Fremdblut oder Bestandteilen (Blutkomponenten,<br />

Plasmaderivate) ist eine Infektion, z. B. sehr selten mit Hepatitis-Viren (Leberentzündung)<br />

und extrem selten mit HIV (AIDS), nicht sicher auszuschliessen. Es wird aber alles getan, um<br />

durch Kontrollen das Restrisiko in engsten Grenzen zu halten.<br />

Unbedingt beachten<br />

Sollten erhöhte Temperatur (über 38.5°C), Schmerzen oder Rötungen an den Wunden<br />

auftreten, informieren Sie sofort Ihren Hausarzt oder den Chirurgen. Dasselbe gilt, wenn<br />

Bauchschmerzen mit Beschwerden beim Stuhlgang (Verstopfung, Durchfall)<br />

einhergehen, auch wenn diese Beschwerden erst einige Tage nach dem Eingriff<br />

auftreten!<br />

Der Aufenthalt beträgt bei <strong>Operation</strong>en an <strong>Hämorrhoiden</strong> weniger als 12 Stunden.<br />

Die Nachkontrollen werden vom Hausarzt vorgenommen. Wenn, dann wird<br />

selbstauflösendes Nahtmaterial verwendet. Eine Fadenentfernung ist daher nicht nötig.<br />

Strassenverkehr soll während mind. 48 Stunden nach der <strong>Operation</strong> vermieden werden.<br />

Bring- und Abholdienst organisieren!<br />

Sind äusserliche Wunden vorhanden, sollten Sie bis zu deren Abheilen (ca. 4 – 6 Wochen)<br />

nach jedem Stuhlgang und zusätzlich 2 – 3 mal täglich Sitzbäder durchführen. Anfangs kann<br />

bei Bedarf ein leichtes Abführmittel eingenommen werden, auf Dauer sollte aber darauf<br />

verzichtet werden.<br />

Langfristig auf Analhygiene (nach jedem Stuhlgang mit Wasser waschen) und eine<br />

ballaststoffreiche Ernährung achten, um den Stuhl weich zu halten. Starkes Pressen beim<br />

Stuhlgang vermeiden. Verordnete Salben und Medikamente anwenden.<br />

Meist lässt sich durch diese Massnahmen die Bildung neuer <strong>Hämorrhoiden</strong> vermeiden. Treten<br />

dennoch kleinere Knoten auf, lassen sie sich meist veröden.<br />

Haben Sie Fragen?<br />

Bitte fragen Sie im Aufklärungsgespräch nach allem, was Sie interessiert. Rufen Sie uns an<br />

oder schicken Sie eine E-Mail. Gerne beantworten wir Ihre Fragen.<br />

Dr. med. Alexander Stupnicki<br />

<strong>MedUno</strong>, Mettlengässli 4, 3074 Muri b. Bern<br />

Tel. 031 390 99 99<br />

Fax 031 390 99 90<br />

E-Mail office@meduno.ch

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